Am 8. Juni 2024 wurde Christian Tischner, MdL zum neuen Vorsitzenden des Landesverbandes Thüringen im Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. gewählt.
Auch Christina Tasch, MdL und Bürgermeisterin von Küllstedt wurde in den Vorstand gewählt. Die Wahlen fanden im Rahmen der turnusgemäßen Mitgliederversammlung in der Rotunde des Erfurter Regierungsviertels statt.
Dr. Michael Krapp, bisheriger Landesvorsitzender, war bereits zuvor im Rahmen einer Bundespräsidiumssitzung von Präsident Schneiderhan für sein jahrzehntelanges herausragendes Engagement mit dem Ehrenkreuz des Volksbundes in Gold ausgezeichnet worden. Er übernahm den Landesvorsitz im Jahre 2004 von Dr. Gottfried Müller, dem ersten Landtagspräsidenten Thüringens nach der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1991.
Bericht des bisherigen Landesvorsitzenden
Dr. Krapp begrüßte die Mitglieder und Gäste des Landesverbandes an diesem sonnigen Samstag. Anschließend berichtete er über die Verbandsarbeit der Jahre 2022 bis 2024. Diese war u.a. geprägt von zwei umfangreichen Bildungsprojekten in Heilbad Heiligenstadt und Sondershausen unter dem Motto „Gedenken braucht Wissen“.
Auf dem Gebiet der Gräberarbeit gab es u.a. die Umbettung der Gebeine sowjetischer Kriegsgefangener aus dem Richelsdorfer Tal bei Gerstungen (Link dazu) auf den Friedhof nach Untersuhl sowie zahlreiche Sanierungen und Neugestaltungen von örtlichen Kriegsgräberstätten, so in Erfurt, Friesau, Nordhausen und Zimmern.
Die Finanzlage des Landesverbandes stellt durch sinkende Mitgliederzahl und Spendenrückgang die größte Herausforderung in den kommenden Jahren dar. Die Einwerbung von Fördermitteln speziell für die friedenspädagogische Bildungsarbeit des Volksbundes soll die Situation mildern.
Ehrung engagierter Mitglieder
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden drei Neumitglieder begrüßt und einzelnen ehrenamtlich engagierten Mitgliedern gedankt.
Für sein über 30-jähriges haupt- und ehrenamtliches Engagement für den Volksbund wurde Hans Schildberg aus Treffurt mit dem Ehrenkreuz des Volksbundes in Gold geehrt. Er war seit 1992 hauptamtlicher Umbetter des Volksbundes in Russland, wobei er mit dortigen Hilfskräften etwa 45.000 Gefallene exhumierte und einer würdigen Bestattung zuführte. Mit seiner Pensionierung wurde er ehrenamtlich für den LV Thüringen außerordentlich aktiv und half in den vergangenen Jahren regelmäßig unentgeltlich bei der Umbettung von Kriegsopfern des Zweiten Weltkrieges in Thüringen.
Mit der Präsentation des mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilms „Woiwode – Die Erinnerungen eines Überlebenden“ wurde die Mitgliederversammlung erfolgreich beendet.
Text: Henrik Hug