Bald nach Kriegsausbruch wurden in der Umgebung der hessischen Orte Obersuhl und Richelsdorf und des thüringischen Untersuhl Lager mit Kriegsgefangenen aus Polen, Italien und der Sowjetunion eingerichtet. Viele hundert Kriegsgefangene bzw. Zwangsarbeiter starben in den Jahren 1941 bis 1945. Sie verhungerten, starben an Krankheiten oder kamen bei Unfällen auf der Baustelle ums Leben.
Die Gefangenen waren beim Bau der von den Nationalsozialisten geplanten Reichsautobahnbrücke über das Richelsdorfer Tal eingesetzt. Zwischen 1940 und 1945 entstanden sieben hohe Brückenpfeiler. Die Brücke wurde jedoch nicht fertiggestellt.
Während der deutschen Teilung ragten die sieben Brückenpfeiler unmittelbar östlich der »Staatsgrenze West der DDR« und in Sichtweite der hessischen Obersuhler und der Thüringer Untersuhler (an der Autobahn 4 im »Thüringer Zipfel«) mahnend im Tal auf. Da sich die Pfeiler nach dem Fall der Grenze den Belastungen der geplanten neuen Brücke als nicht gewachsen erwiesen, wurden fünf von ihnen am 18. Juli 1992 gesprengt. Die Länder Hessen und Thüringen vereinbarten, dass zwei Brückenpfeiler aus Gründen des Denkmalschutzes und als Mahnmal für die ums Leben gekommene Zwangsarbeiter stehen bleiben.