Meldungen aus dem Landesverband Thüringen
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Würdiges Begräbnis für unbekannte Kriegsgefangene in Untersuhl

Am 26. August 2024 fand im Beisein von Mitarbeitern des Volksbundes und der Gemeindeverwaltung Gerstungen ein bedeutendes mehrjähriges Projekt des Landesverbandes Thüringen einen würdigen Abschluss. Zu Beginn dieses Projekts wurden vor zwei Jahren die sterblichen Überreste von mehrheitlich sowjetischen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges, die im ehemaligen Grenzstreifen zwischen der DDR und der BRD gefunden wurden, auf den sowjetischen Friedhof in Untersuhl umgebettet. Bereits 70 verstorbene Kriegsgefangene wurden vor einem Jahr an diesem würdevollen Ort beigesetzt.

Im weiteren Verlauf dieses Projekts wurden die sterblichen Überreste von acht weiteren Kriegsgefangenen entdeckt. Trotz intensiver Bemühungen und Einbeziehung US-amerikanischer und kanadischer Kriegsgräberdienste sowie der Commonwealth War Graves Commission war es nicht möglich, deren Identität oder Nationalität festzustellen. Dennoch wurde am 26. August 2024 eine feierliche Zeremonie abgehalten, um diesen unbekannten Opfern des Krieges ein würdiges Begräbnis zu bereiten.

Die Beisetzung fand nicht weit von der sowjetischen Kriegsgräberstätte auf dem Untersuhler Friedhof statt, wo die acht Verstorbenen ihre letzte Ruhestätte fanden. Die Zeremonie war geprägt von Respekt und einem tiefen Bewusstsein für die tragische Geschichte, die sich hinter den Schicksalen dieser Kriegsopfer verbirgt. Trotz der Anonymität der Verstorbenen wurde ihnen mit dieser Beisetzung die Würde zuteil, die sie verdienen. 

Diese Beisetzung markiert das Ende eines Projekts, das nicht nur archäologische und forensische Arbeit erforderte, sondern auch ein hohes Maß an historischer Verantwortung. Es erinnert daran, dass auch Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Aufarbeitung der Vergangenheit und das Gedenken an die Opfer eine wichtige Aufgabe bleiben. 

Es hat mit dieser Umbettung einmal mehr gezeigt, dass das Erinnern und die Würdigung der Toten keine Grenzen kennt – weder geografisch noch zeitlich.

 

Bundesfreiwilliger Fabian Weigel