„Das Vergangene ist niemals vergessen.“, so lautet die Botschaft von Regisseurin Christa Pfafferotts packender Reportage „Die Ecke“. Darin geht es um die letzten Tage des Krieges, in denen am 04.04.1945 in Oberdorla ein junger amerikanischer Soldat unter ungeklärten, bis heute verschwommenen Umständen ums Leben kommt. Hinzu kommt, dass die befragten Dorfbewohner in ihre eigenen Erinnerungen und weitergegebenen Erzählungen so verstrickt sind, dass der Tathergang seines Todes in mehreren Möglichkeiten und Facetten erscheint. Wer erschoss damals Robert Wynne? Warum nehmen die Menschen ein Ereignis anders wahr oder erinnern es anders? Etwa 250 Thüringer Schüler und Schülerinnen sahen im Rahmen des Filmprojekts „Die Ecke“ und begaben sich anschließend auf die städtischen Friedhöfe mit Kriegsgräbern für Soldaten und Bombenopfer. Dort führten Kolleginnen und Kollegen des Volksbundes Thüringen die Zehnt- und Zwölftklässler über die Anlagen in Eisenach, Heilbad Heiligenstadt und Hildburghausen, suchten aktiv den Dialog mit den Schülern und beantworteten eifrig deren Fragen.