Das Thema "Flucht und Vertreibung" hat in den vergangenen Monaten eine enorme Aktualität erfahren, die noch vor einem Jahr nicht vorstellbar gewesen wäre.
Tausende Menschen erreichen täglich die Europäische Union: Flüchtlinge und Vertriebene aus den Kriegsgebieten im Nahen Osten, aber auch aus Afrika und Südosteuropa suchen bei uns Schutz und menschenwürdige Lebensperspektiven.
Die aufnehmenden Länder stellt dies vor enorme Herausforderungen und Schwierigkeiten bei der Integration der Menschen in den Städten und Gemeinden, am Arbeitsplatz, in sozialen Einrichtungen und Schulen.
Die Bilder in den Medien erinnern an die Trecks der Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg: Menschen, die ihre Heimat aus Angst vor Gewalt und Elend verlassen mussten und oft nicht mehr besaßen, als sie am Leibe trugen. Viele von ihnen hatten ihre Angehörigen verloren oder waren von den Kriegsereignissen traumatisiert.
Die Ausstellung lässt sich von den Fragestellungen der gegenwärtigen Problemlagen leiten, wobei die historisch-politischen Hintergründe des Themas den Bezugsrahmen abbilden.
Ziel des historisch geprägten Teils ist es, die Erinnerung an die Ereignisse der Flucht und Vertreibung der Deutschen von 1933 (z. B. politische Emigranten, deutsche Juden) bis 1945/46 (z. B. Schlesier, Ostpreußen) in einer europäischen Perspektive zu beleben. Dabei soll aufgezeigt werden, wie Mechanismen der Gewaltmigration funktionieren, aber auch, wie die Opfer dort, wo sie ankommen, mit ihrer neuen Situation zurecht-gekommen sind.
Diese Ausstellung ist wissenschaftlich begleitet worden durch Prof. Dr. Jochen Oltmer, IMIS - Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien an der Universität Osnabrück.
Bei der Ausstellung handelt es sich um eine Plakatausstellung bestehend aus 26 DIN-A1-Plakaten. Sie kann kostenfrei beim Landesverband abgefordert werden.
Kapitelübersicht der Plakatausstellung:
Kapitel 1 - Kapitel 2 - Kapitel 3 - Kapitel 4 - Kapitel 5 - Kapitel 6
Unter dem gleichen Titel ist eine umfangreiche pädagogische Handreichung in der Reihe "Beispiele Praxis" erschienen, die in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Verlag entstanden ist. Sie richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe 1 und 2 (Kosten: 5 Euro pro Heft).
Editorial und Inhaltsverzeichnis aus der pädagogischen Handreichung Beispiele Praxis "Geflohen - Vertrieben - Angekommen?!