Meldungen aus dem Landesverband Thüringen
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Zuschuss vom Erfurter Spendenparlament errungen

Die Bürgerstiftung Erfurt würdigt damit das Engagement des Volksbundes

Wolfram Schubert | BürgerStiftung Erfurt

Mit einer zwar nur zweiminütigen, aber eindrücklichen Projektpräsentation haben die Schülerinnen Inga-Malin Steimann und Kausar Tajik in Betreuung von Geschichtslehrerin Juliane Palitza vom Erfurter Heinrich-Mann-Gymnasium das Erfurter Spendenparlament davon überzeugt, das Projekt „Die vergessenen Opfer – polnische Zwangsarbeiter in Erfurt“ des Landesverbandes Thüringen mit 1.000 Euro zu fördern. 

Die Bürgerstiftung Erfurt würdigt damit das Engagement von Vereinen, die sich in besonderem Maße für sozialen Zusammenhalt und Demokratie einsetzen. Beim 9. Erfurter Spendenparlament konnten 26 Projekte mit insgesamt 34.033 Euro unterstützt werden.

Mit dem Zuschuss sowie Eigenmitteln und ggf. weiteren Fördergeldern soll bis Ende 2026 an der Kriegsgräberstätte für polnische Zwangsarbeiter im Erfurter Südpark eine Informationstafel zur Darstellung der Geschichte der Zwangsarbeit und von Schicksalen dort bestatteter Opfer entstehen. 

 

Blick auf das Grabfeld für polnische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter im Erfurter Südpark

Der Erfurter Südpark wird von einer Reihe von Bürgerinnen und Bürgern besucht. Touristen, junge Familien und auch Besucher des Erfurter Steigerwaldstadions durchqueren die große Parkanlage. Den wenigsten ist dabei bewusst, dass der Südpark ehemals der Erfurter Südfriedhof war. Als Überbleibsel davon existieren nur noch zwei Kriegsgräberstätten, die dort gemäß Gräbergesetz auf Dauer würdig zu erhalten sind. Es handelt sich dabei um die letzten Ruhestätten von über 200 polnischen Zwangsarbeitern und Zwangsarbeiterinnen und eine Anlage für die Opfer der Bombenangriffe auf die Stadt Erfurt im Frühjahr 1945. Somit sind zwar Grabsteine als  stumme Zeugnisse in ihrer mahnenden Funktion vorhanden, aber keinerlei Informationen zu den historischen Hintergründen. Darum soll es in unserem Projekt gehen. 

Es liegt uns daran, dass besonders Jugendliche sich Gedanken darum machen, welche Inhalte sie auf Informationstafeln für wichtig erachten, um dort stehen zu bleiben und diesen Ort besser verstehen zu können.