Meldungen aus dem Landesverband Thüringen
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JAK-Arbeitseinsatz an den Gräberstätten für die Toten der beiden Weltkriege in Apolda

Reinigung der Grabsteine auf dem alliierten Grabfeld

Am vergangenen Samstag, den 24. Oktober 2020, trafen sich insgesamt 18, vornehmlich junge Menschen, um die Grabfelder der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft auf dem Apoldaer Friedhof zu pflegen. Auf diesen Grabfeldern wurden Opfer des Ersten und Zweiten Weltkrieges sowie der nationalsozialistischen Diktatur bestattet. Hier haben sowjetische und polnische Zwangsarbeiter*innen und deren Kinder sowie sowjetische Kriegsgefangene, deutsche Soldaten und Zivilsten aus beiden Weltkriegen ihre letzte Ruhe gefunden. 
Diese Grabstätten sind aufgrund internationaler Verpflichtungen, dem deutschen Gräbergesetzt sowie unser aller moralischer Verpflichtung als Mahnmale für den Frieden auf Dauer würdig zu erhalten. 
Die ehrenamtlich engagierten jungen Menschen des Volksbundes wurden am Samstag von interessierten Jugendlichen und zwei Betreuern aus dem „Kinder- und Jugendhaus an der Glockengießerei Apolda“ unterstützt. Zudem waren zwei der drei Absolventinnen der Apoldaer Bergschule mit vor Ort, die sich in ihrer Seminarfacharbeit mit dem Thema Kriegsgrab auf dem Apoldaer Friedhof intensiv auseinandergesetzt haben. Diese Arbeit bildete die Grundlage für die bald fertiggestellten Informationstafeln, die zur diesjährigen zentralen Gedenkveranstaltung des Freistaats Thüringen am Volkstrauertag (Sonntag, 15.11.2020) in Apolda der Öffentlichkeit übergeben werden sollen. 
Aber nun zurück, zu den eigentlichen Arbeiten. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, ausgerüstet mit Handschuhen, Bürsten, Wassereimern, Hacken und Harken entfernten das Unkraut von den Wegen direkt vor den beiden Gräberstätten, reinigten die Grabsteine auf der Alliierten Gräberstätte, um die Inschriften wieder lesbar zu machen und entfernten das reichlich gefallenen Laub von den Flächen. 
Nach gut drei Stunden Arbeit aber auch Informationen und Gesprächen zu den historischen Hintergründen und Todesumständen der hier Begrabenen durch die ehemaligen Schülerinnen des Berggymnasiums, waren sich alle darüber einig, dass Kriegsgräberstätten nicht nur auf Dauer zu erhalten sein, sondern, dass diese als mögliche Lernorte in schulischen- wie außerschulischen Kontexten verstärkt eingesetzt werden sollten.

Wir danken allen Beteiligten und der Friedhofsverwaltung Apolda für die großartige Unterstützung.