Die Grabanlage des sowjetischen Friedhofs war von Efeu umschlungen, welches sich störrisch mit der Heckenschere beseitigen ließ. Unter dem Efeu konnte man vor lauter Moos kaum noch die Inschriften der Grabsteine erkennen, weshalb hier Schaber und die Stahlbürste zum Einsatz kamen. Langsam kamen die Namen zum Vorschein, die hier verdeckt wurden. Die meisten der sowjetischen Toten, die hier liegen, starben den unmenschlichen Arbeitsbedingungen, der mangelnden Hygiene und den Schikanen der Wachmannschaften. Auch die Gräber der deutschen Soldaten und Bombenopfer wurden ordentlich entmoost, hier hatte sich glücklicherweise noch keine dichte Moosschicht gebildet. Auch die Gräber der Opfer des Nationalsozialismus ließen sich gut wieder instand setzen. Nach vier Stunden Arbeit ging es dann für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum wohlverdienten Mittagessen ins Restaurant Paganini, wo man sich aufwärmte und regen Tischgesprächen nachging.
Der Volksbund organisiert immer wieder Pflegeaktionen für verschiedene Friedhöfe in Thüringen, damit das Gedenken an die Opfer von Krieg, Gewalt und Verbrechen gefördert wird und die Verstorbenen weiterhin eine würdige Ruhestätte haben.